Kammerkonzert „Walzerbearbeitungen der Wiener Schule der Moderne“


Den Abschluss der Konzertreihe zum Strauss-Jahr bildet am 17. August 2025, 11:00 Uhr ein außergewöhnliches Konzert, das sich mit der musikalischen Weiterentwicklung des Walzers im 20. Jahrhundert beschäftigt.


Zwischen Walzerseligkeit und Wiener Moderne – Strauss-Bearbeitungen der Zweiten Wiener Schule

 

Im Wien der 1920er-Jahre trafen zwei Welten aufeinander: die glanzvolle Unterhaltungsmusik des 19. Jahrhunderts und die radikale Erneuerung der Musik durch die sogenannte Zweite Wiener Schule. Unter der Leitung Arnold Schönbergs gründete sich 1918 der Verein für musikalische Privataufführungen, ein Forum, das neue Musik jenseits des Konzertbetriebs erfahrbar machen wollte – jenseits von Virtuosentum, Applaus und Star-Kult. Im Rahmen dieses Vereins entstanden zwischen 1921 und 1925 außergewöhnliche Kammermusikbearbeitungen von Werken Johann Strauss’ (Sohn), die heute als faszinierende Dokumente des musikalischen Dialogs zwischen Tradition und Moderne gelten.

 

Diese Bearbeitungen sind keine bloßen Reduktionen für kleinere Besetzungen, sondern eigenständige künstlerische Reflexionen über die Musik Johann Strauss’ – geprägt von Zuneigung, Intelligenz und einer feinen Spur subversiven Humors. In ihnen wird hörbar, wie sehr die Moderne im Alten wurzelt – und wie befruchtend der Dialog zwischen Tradition und Avantgarde sein kann.


Kammermusik-Konzert, 17. August, 11:00 Uhr im Jagdschloss Bad Rodach.

Musikalische Leitung: Florian Luderschmid

Moderation: Prof. Dr. Eduard Strauss


Florian Luderschmid

  • Über Florian Luderschmid

    Florian Luderschmid ist in seiner Freizeit begeisterter Pianist, Organist, Chorleiter und Sänger. Seinen ersten Klavier- und Orgelunterricht erhielt er im Alter von zehn Jahren. Seit seiner Jugend singt er in zahlreichen Chören oder begleitet diese mit dem Klavier oder auf der Orgel. Seine kirchenmusikalische Ausbildung erhielt er in der Diözese Augsburg, wo er bis heute die Chorgemeinschaft Niederschönenfeld-Feldheim leitet. Er 

    studierte Jura und Musikwissenschaft in Regensburg, wo er u. a. beim Universitätschor korrepetiert; in Wenzenbach leitet er den Chor „Accordissimo“. Seit 2020 arbeitet er mit dem Bassisten Roman-Ruslan Soltys in Lieder-, Arien- und anderen Konzertprojekten zusammen. Hauptberuflich ist er Regierungspräsident von Oberfranken.

     


Prof. Dr. Eduard Strauss

  • Über Prof. Dr. Eduard Strauss

    Eduard Strauss wurde am 21.4.1955 in Wien, als Sohn des sechsten und bisher letzten Musikers der Familie (nach Johann Strauss Vater) – Kapellmeister Eduard Strauss (II.) (1910-1969) – geboren. Nach der Volksschule besuchte er das traditionsreiche Wiener „Schottengymnasium“ – das auch schon die Urgroßonkel Johann (Sohn) und Josef zu seinen Schülern zählte – und schloss es 1973 mit der Reifeprüfung (Matura) ab. Danach studierte er Jus an der Universität Wien und wurde dort nach Abschluss des Studiums im Jahre 1978, am 1.2.1979 zum Doktor der Rechte promoviert. Noch im Februar trat er in den Gerichtsdienst ein, fand großen Gefallen an dieser Arbeit und entschloss sich, den Richterberuf anzustreben. Nach Aufnahme in den richterlichen Vorbereitungsdienst schloss er diesen 1982 erfolgreich mit der Richteramtsprüfung ab und war seitdem als Richter tätig – seit 1.1.1997 als Zivilrichter am Oberlandesgericht Wien. Seit 1.1.2006 war er Senatspräsident. Seit 1.5.2020 ist er im Ruhestand.

    Als Kind hatte er oft Gelegenheit, die Verzauberung der Zuhörerschaft in den Konzerten seines Vaters mitzuerleben. Die Musikbegeisterung spielt in seinem Leben stets eine große Rolle. So war er jahrelang aktives Mitglied (Bariton) im traditionsreichen „Wiener Männergesang-Verein“, dem Widmungsträger und „Erstaufführer“ vieler berühmter (Chor-)Walzer von Johann Strauss Sohn, so auch z.B. des Walzers „An der schönen, blauen Donau“. Seit 1995 singt er in der anspruchsvollen Chorvereinigung „Schola Cantorum“ in Wien, deren Präsident er seit 2014 ist. www.scholacantorum.at

    Seit dem frühen Tod des Vaters (1969) beschäftigt er sich nebenberuflich auch mit seiner Familiengeschichte, der Strauss-Forschung und Strauss-Pflege. Er hält weltweit Vorträge und moderiert Konzerte renommierter Ensembles. Dabei geht es ihm um den sorgfältigen, entkitschten Umgang mit der Geschichte und der Musik der Familie.